Enough promise of exposure

Online workshop veranstaltet von I, too

ENOUGH PROMISE OF EXPOSURE
Online workshop veranstaltet von

I, too (have been seduced by the promise of exposure)  
Konzipiert von Johanna Bruckner & Alice Peragine

10. Dezember, 18 – 20 Uhr
Anmeldung bis zum 2. Dezember: i_too@gmx.de
Bitte schreiben Sie in ein oder zwei Sätzen, warum Sie an diesem Workshop teilnehmen möchten.

Der Workshop findet in englischer Sprache statt.
Maximale Teilnehmerzahl: 15
Der Zoom-Link wird nach der Anmeldung per E-Mail verschickt.


Die Covid-19-Pandemie hat massive Auswirkungen auf künstlerisches Arbeiten. Sie hat die prekäre Situation künstlerischer Arbeit noch komplexer gemacht, die zunehmend von sozialer und wirtschaftlicher Ungleichheit und dem Rückgang demokratischer Leistungen im Zuge neoliberaler Entwicklungen betroffen ist. Performances, Ausstellungen, Veranstaltungen und andere Ereignisse sind unterbrochen. Die politische Zukunft als ästhetische Erfahrung ist ungewiss. Der Mehrwert kulturellen Kapitals für die Gesellschaft wird unsichtbar. Welche organisatorischen Formate sind erforderlich, um auf diese vielschichtigen Herausforderungen antworten zu können? Wie können sie vor allem auch im Bereich der Bürokratie bewältigt werden?

Deshalb fragen wir: Wie können wir als Künstler*innen die zunehmenden prekären Umstände im künstlerischen Schaffen mit bürokratischen Akteur*innen verhandeln – genau dort, wo die finanziellen Mittel verteilt werden? Wie lässt sich eine radikale Regulierung der Lohnarbeit mit unterschiedlichen Behörden und politischen Entscheidungsträger*innen gestalten? Wie könnten gegenwärtige politisch-bürokratische Planungsmechanismen in Allianzen und Solidarität münden? Welche Arten von Koalitionen wären notwendig?

Diese Fragen bespricht I, too zusammen mit Tiphanie Blanc von der Initiative Wages for Wages against und Julie Marmet vom Kollektiv G.A.R.A.G.E. (Action Group for the Remuneration of Artists in Geneva), deren international ausgerichtete Praxen sich auf die Regulierung und Werteverteilung innerhalb des Kunstbereichs ausrichten. Begleitet von einer Intervention von Xenia Taniko (Performer*in, Berlin) werden die Teilnehmer*innen mit den weitreichenden Erfahrungen dieser Gäste in den Austausch treten und künstlerische Formen der Verhandlung von Zahlungsregulierung als radikale Form der Kommunikation diskutieren. Wie können diese Formen die Grundlage für eine Organisation der künstlerischen Vergütung im lokalen Kontext Hamburgs und darüber hinaus bilden?

Die langfristige Perspektive der Initiative zielt darauf ab, eine öffentlich anwendbare Toolbox zu schaffen, um mit Administrationen und Kunstinstitutionen über die Bezahlung künstlerischer Arbeit zu verhandeln.


Julie Marmet (CH, 1992) ist Kuratorin und militante Forscherin. Seit 2015 ist sie an der Programmierung drei unabhängiger Kunsträume in Genf beteiligt (Hangar 9, Kiosk und Espace 3353). In den Jahren 2020-2021 arbeitet sie als Gastkuratorin für das Centre d’Art Contemporain de Neuchâtel (CAN) sowie für mehrere unabhängige Projekte. Im Rahmen ihrer kuratorischen Praxis fördert sie insbesondere politische, kollektive und/oder experimentelle Ansätze. Ihre militante Forschung konzentriert sich auf die Kollektiv- und Selbstorganisation von Kulturschaffenden, den sozialen und administrativen Status von Künstler*innen sowie deren Entlohnung. Als initiierendes Mitglied der GARAGE-Bewegung (Aktionsgruppe für die Entlohnung von Künstlern in Genf) setzt sie sich bei den Genfer Behörden für die Schaffung von Regulierungsmodalitäten im Bereich der zeitgenössischen Kunst ein und arbeitet mit ihnen zusammen.

Tiphanie Blanc ist eine unabhängige Kunstkritikerin, die zwischen Brüssel und Genf arbeitet. Seit 2017 ist sie Mitglied des Aktivistenkollektivs Wages For Wages Against und Dozentin für Seminare über Prekarität und neoliberale kulturelle Arbeitsbedingungen in Europa (CCS, Paris, Sandberg Instituut Amsterdam, Post-Diploma ENSBA Lyon, Erg Brussel, Sint Lucas Antwerpen). Zwischen 2012 und 2018 unterrichtete sie Kunsttheorie an der Genfer Kunsthochschule für Kunst und Design. Seit 2007 kuratierte sie mehrere Ausstellungen wie Hotel Abisso (CAC, Genf, 2013), Fun Palace, (Centre Pompidou, Paris, 2010), IAO: Exploration of Psychedelia in France (CAPC, Bordeaux, 2008).

Xenia Taniko ist eine in Berlin lebende Künstler*in, Performer*in und Choreograf*in. Ihre Arbeit umfasst Performance, Musik und partizipative Formate und erforscht das Potenzial von Affekt und Emotion als Motor für das Schaffen neuer Formen von Wissen und Verkörperung. Ihre solo und kollaborativen Arbeiten wurden in Theatern, Galerien und Festivals in Berlin, Europa und den USA präsentiert. Taniko arbeitet außerdem als Audiobeschreiber*in von Live Performances für blinde und sehbehinderte Zuschauer*innen und veranstaltet Yoga Community Klassen online. Sie ist Preisträger*in des Tanzpraxis-Stipendiums der Berliner Senatsverwaltung für Kultur 2020/2021.


Der Workshop schließt an eine Podiumsdiskussion und ein Symposium an, die 2018/19 im Kunsthaus Hamburg stattfanden und ebenfalls von der Künstlerinitiative I, too initiiert wurden. Der Workshop wird unterstützt von der Behörde für Kultur und Medien, Hamburg,