Zur Rolle von Liebe und Fürsorge in bewaffneten Konflikten

Josephine Apraku & Dr. Philipp Schulz im Gespräch mit Dr. Belinda Grace Gardner

Graffiti auf der Außenwand einer Hütte in Paicho, Gulu, Nord-Uganda, Foto: Philipp Schulz


Mi, 18.12., 19 Uhr
Zur Rolle von Liebe und Fürsorge in bewaffneten Konflikten

Josephine Apraku & Dr. Philipp Schulz im Gespräch mit Dr. Belinda Grace Gardner

Teilnahme frei


Krieg und Gewalt bestimmen den Lebensalltag vieler Menschen, in weiten Teilen der Welt verschärfen sich gesellschaftliche Konflikte und Zerrissenheit. In dieser Situation der Spaltung und Ausgrenzung schlägt die Ausstellung Politics of Love eine politische Praxis der Liebe vor, die auf das Zusammenspiel von Differenzen und Vielheiten setzt.

In diesem Rahmen beleuchten Josephine Apraku und Dr. Philipp Schulz aus verschiedenen Perspektiven die Liebe als kreative Dynamik eines gleichberechtigten Miteinanders. In persönlichen Beziehungen und kollektiven gesellschaftlichen Zusammenhängen sowie als friedens- und sinnstiftende Kraft im Schatten von bewaffneten Konflikten findet der Lebesbegriff Anwendung.

Apraku, spezialisiert auf Forschungen zu Rassismus und Kolonialismus, setzt sich mit der Überwindung von Strukturen der Unterdrückung und Machtverhältnissen in Liebesbeziehungen auseinander. Schulz, Wissenschaftler an der Universität Bremen, untersucht in seinem aktuellen Forschungsprojekt die Rolle von Liebe und Fürsorge im Schatten von Kriegsauswirkungen. Hat Liebe in einer Zeit, in der Brutalität und Feindseligkeit immer stärker zu werden scheinen, überhaupt noch eine Chance? Oder ist sie essenzieller denn je für die Entwicklung von Perspektiven einer gerechteren und friedlicheren Zukunft? Das Gespräch führt Kunstwissenschaftlerin und Kuratorin Dr. Belinda Grace Gardner.


Josephine Apraku (*1986, Berlin) ist Afrikawissenschaftler*in, Autor*in und Trainer*in für intersektionale rassismuskritische Bildungsarbeit. Neben Forschung und Lehre zu Rassismus und Kolonialismus ist Apraku Verfasser*in mehrerer Publikationen, darunter Kluft und Liebe (2022), das sich mit Manifestationen und der Überwindung von Machtverhältnissen, Rassismus und Sexismus in Liebesbeziehungen befasst. 2024 wurde Mein Workbook zu Rassismus von der Stiftung Buchkunst als eines der schönsten deutschen Bücher ausgezeichnet.

Dr. Philipp Schulz (*1988, Alfeld a.d. Leine) promovierte 2018 an der Ulster University, Nord Irland. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter (Post-Doc) am Institut für Interkulturelle und Internationale Studien (InIIS) der Universität Bremen leitet er aktuell unter anderem ein Forschungsprojekt zur Rolle von Liebe und Fürsorge in bewaffneten Konflikten in Kollaboration mit Dr. Roxani Krystalli, University of St Andrews. Schwerpunkte seiner Forschung und Lehre sind u. a. Internationale Beziehungen, Friedens- und Konfliktforschung, feministische Sicherheitsstudien sowie die Geschlechter-Dynamiken von politischer Gewalt und bewaffneten Konflikten.


Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung Hamburg e.V. statt, gefördert von der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg.