Künstlerinnengespräch mit Flaka Haliti und Adam Szymczyk

FLAKA HALITI – HERE – OR RATHER THERE, IS OVER THERE

Flaka Haliti, Installationsansicht, Here – Or Rather There, Is Over There, Kunsthaus Hamburg 2018, Courtesy the artist, Deborah Schamoni, Munich and LambdaLambdaLambda, Pristina, Foto: Michael Pfisterer

Flaka Haliti, Installationsansicht, Here – Or Rather There, Is Over There, Kunsthaus Hamburg 2018, Courtesy die Künstlerin, Deborah Schamoni, München und LambdaLambdaLambda, Pristina, Foto: Michael Pfisterer


Künstlerinnengespräch mit Flaka Haliti und Adam Szymczyk (auf Englisch)
Mittwoch, 25. April 2018, 19 Uhr

Flaka Haliti arbeitet mit Gebrauchsobjekten und Alltagsästhetiken wie Ikea-Tüten, Kinderzeichnungen, Werbeaufstellern, Schrott und Absperrungen. Ihre Arbeiten erscheinen auf den ersten Blick heiter, doch verweisen sie nicht selten auf Fragen von struktureller Gewalt und zweifelhaften Deutungshoheiten, auf Grenzen sowie auf deren Überwindung. Haliti reflektiert ein Dasein inmitten konstruierter gesellschaftlicher Ein- und Ausschlüsse. Großformatige Skulpturen in Anlehnung an Sicherheitsabsperrungen beziehen sich auf territoriale, politische Grenzziehungen, während ein sieben Meter langer Vorhang – genau genommen ebenfalls eine Form der Barriere – auf die grenzenlose Weite des Himmels verweist. Auch der Druck neoliberaler Lebens- und Arbeitsbedingungen, permanenter Selbsterneuerung, (Re-)Präsentation und Produktivität, wird mittels ihres fiktionalen Charakters Joe in mehreren Objekten zum Thema.

Im Rahmen der Ausstellung Here – Or Rather There, Is Over There wird Flaka Haliti gemeinsam mit dem Kurator und documenta 14-Leiter Adam Szymczyk den Kontext ihrer Arbeit genauer erläutern.

Videodokumentation der Gesprächs in der Mediathek


Flaka Haliti (*1982 in Pristina, lebt und arbeitet in München) studierte Grafikdesign an der Universiteti i Prishtinës, Pristina (2002-2006) und anschließend Bildende Kunst an der Städelschule, Frankfurt am Main. Derzeit macht sie den PhD in Practice an der Universität für angewandte Kunst, Wien. Ihre erste institutionelle Einzelausstellung in Deutschland zeigte sie 2017 in der Kunsthalle Lingen. International wurden ihre Arbeiten unter anderem im Pavillon der Republik Kosovo bei der 56. Biennale von Venedig (2015), mumok, Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig, Wien (2014) und im Kosovo National Museum, Pristina (2014) in Einzelausstellungen präsentiert.

Adam Szymczyk (*1970 in Piotrków Trybunalski, Polen) verantwortete als Künstlerischer Leiter die documenta 14. Er war Mitbegründer der Foksal Gallery Foundation in Warschau, wo er als Kurator von 1997 bis 2003 arbeitete. Danach wechselte er an die Kunsthalle Basel, die er als Direktor bis 2014 leitete. 2008 kokuratierte er mit Elena Filipovic die 5. Berlin Biennale für Zeitgenössische Kunst unter dem Titel When Things Cast No Shadow. 2012 kurtierte er Olinka, or Where Movement Is Created am Museo Tamayo in Mexiko-Stadt. Er ist Mitglied des Vorstands des Museums für Moderne Kunst in Warschau. 2011 wurde er mit dem Walter Hopps-Award der Menil Foundation in Houston für seine kuratorischen Leistungen ausgezeichnet.