Dienstag, 2. Juni 2015, 18 Uhr
We Promise! 22 Years of Broken Promises
Martha Rosler (Künstlerin, New York City) im Gespräch mit Miguel Robles-Durán (Urbanist und Aktivist, New York City)
In den 1980er Jahren galten zentrale westeuropäische Städte als vom Verfall bedroht. Der epochale soziale und wirtschaftliche Wandel resultierte in einer Abwanderung von BewohnerInnen in die Vororte oder auch grenzübergreifend in entwicklungsstärkere Regionen. Der Zusammenbruch von großen industriellen Produk-tions- und Handelsniederlassungen bedeutete zusätzliche Kapitalflucht, Jobabbau und ernsthafte Einbußen an Steuereinnahmen für Länder und Kommunen. Die Notwendigkeit blieb bestehen, zentrale Stadtbereiche zu verändern und weiterzuentwickeln, um neue Gewerbe anzusiedeln und den scheinbar unaufhaltsamen Verfall einzudämmen. Eine neue Organisationsform wurde entwicklt, in der Konzerne, Anleger und Banken sich mit Regierungen zu Public-Private-Partnerships zusammenschlossen. Öffentliche Gelder werden hier verwendet, um Spekulationskapital und private Profite anzuheben. Wie lässt es sich rechtfertigen, dass öffentliche Gelder in urbane Projekte einfließen, die immense Profite für private Unternehmen bieten?
Ausgehend von den Arbeiten und Texten der US-amerikansichen Konzeptkünstlerin Martha Rosler zur Sozialgeschichte der Stadt, stellt sie gemeinsam mit dem Urbanismusforscher Miguel Robles-Durán ihr neues Projekt We Promise! 22 Years of Broken Promises (2015) vor. Anhand der Entwicklungen in der Hamburger HafenCity, einem der größten städtischen Regenerationsprojekte in Europa, thematisieren sie die Geschichte enttäuschter urbaner Versprechen und deren visuelle Propaganda anlässlich des Sommerprogramms von Stadtkuratorin Hamburg.
Eine Veranstaltung im Rahmen des Projektes Stadtkuratorin Hamburg.