Vom Handeln und Handeln

Vortrag von Hannes Loichinger und Julia Moritz

The Gallerist, 2015, Eagle Games, Gestaltung: Vital Lacerda

Montag, 26. Oktober 2015, 19:30 Uhr
Vom Handeln und Handeln
Vortrag von Hannes Loichinger (Kunsthistoriker) und Julia Moritz (Kuratorin für Theorie und Vermittlung)

Gewisse Dinge kleiden sich gern in Worte und wechseln sie wie ein Kostüm. Gelegentlich entsteht daraus eine Tautologie. „Vom Handeln und Handeln“ ist keine, im Gegenteil. Zwei verschiedene Konzepte teilen sich das Wort. Es bezeichnet gleichermaßen Prozesse des Austauschs, der Distribution und Zirkulation wie auch Technologien des Tuns. Ähnlich verhält es sich mit seinem englischen Äquivalent: dem Dealing. Ein Begriff, um den sich das letzte gemeinsame Projekt von Hannes Loichinger und Julia Moritz drehte („Dealing with – Some Books, Visuals, and Works related to American Fine Arts, Co.“, gemeinsam mit Valérie Knoll und Magnus Schäfer, 2011). Einige Jahre später, am Montag, den 26. Oktober 2015, um 19:30 Uhr geht es einen Schritt vor und zwei Schritte zurück. Die für diesen Abend gesetzte Aufgabe ist es, verschiedene Praxisfelder über den Begriff des Handelns zu skizzieren und sich dem Wechselspiel von kulturellen Ökonomien und Formen des Widerspruchs zu nähern.

Julia Moritz ist Kuratorin für Theorie und Vermittlung an der Kunsthalle Zürich. Sie war Leiterin der Abteilung Vielleicht Vermittlung und andere Programme der dOCUMENTA (13), wo sie neue Methoden der Kunstvermittlung verfolgte. Davor war sie als Kuratorin und Dozentin an der Universität Lüneburg tätig. Im Zuge ihrer Studienaufenthalte in Wien, New York und Bilbao schrieb sie ihre Doktorarbeit zum Themengebiet institutioneller Problemfelder in der zeitgenössischen Kunst. Im Vorfeld arbeitete sie für Ausstellungsprojekte wie Manifesta 7 Trentino / Südtirol (2008) und den Deutschen Pavillon an der 52. Venedig Biennale (2007). Ein früher Band, „Die Frage des Tages“ (Sternberg Press, 2007, in Zusammenarbeit mit Nicolaus Schafhausen), gibt Einblicke in Moritz’s anhaltende dialogische Befragung von Formaten der Kunstproduktion und -rezeption.

Hannes Loichinger ist Kunstwissenschaftler und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Leuphana Universität in Lüneburg. Derzeit arbeitet er gemeinsam mit Valérie Knoll an der Veranstaltungsreihe „Open Ended-Issues: Eine Reihe zu Überproduktion und Ambivalenz in der zeitgenössischen Kunst“, die im November 2015 an der Kunsthalle Bern realisiert wird. Des weiteren sind zwei von ihm mit herausgegebene Publikationen in Vorbereitung. Zum einen das Buch „Ull Hohn: Foregrounds, Distances“, das aus einer Zusammenarbeit mit Magnus Schaefer hervorgeht und Ende 2015 bei Sternberg erscheinen wird, zum anderen „Issue C: Criticism Now“, das Anfang 2016 die Zusammenarbeit mit Tobias Kaspar am Projekt PROVENCE beschließen wird.