To inhabit spaces of resistance

Filmscreening und Künstlergespräch

Sandra Schäfer, Mleeta, Zweikanal-Videoinstallation, 12′, Deutschland 2016, Farbe, Arabisch mit englischen UT, Videostill

Dienstag, 25. Oktober 2016, 18 Uhr
To inhabit spaces of resistance – Filmscreening und Künstlergespräch
Sandra Schäfer diskutiert ihre Arbeit mit Walid el Houri

In ihrer derzeitigen künstlerischen Arbeit thematisiert Sandra Schäfer die visuelle Politik der Architektur des Wiederaufbaus in Libanon nach den Kriegen der vergangenen Jahrzehnte. Dabei beschäftigt sie sich mit zwei Projekten der Hisbollah: dem ,Museum des Widerstands’ in Südlibanon Mleeta und dem Wiederaufbau des Stadtteils Haret Hreik.

Auf einem Berg in Südlibanon, der einst als Rückzugsgebiet der Hisbollah fungierte, erbaute diese das ,Museum des Widerstands’, ein propagandistisches Reenactment, das landschaftliche und militärische Szenarios reproduziert. Das Viertel Haret Hreik beherbergt das Hauptquartier und die Unterstützerbasis der Hisbollah und wurde 2006 durch die israelische Armee zerstört und von der Hisbollah wieder aufgebaut. Beide Projekte sind Teil eines kriegerischen Konfliktes und geopolitischen Gefüges, in dem Architektur und museale Szenarien an den Herstellungsprozessen von Raum, Landschaft und Erinnerung beteiligt sind.

Eine der zentralen Fragen von Sandra Schäfers Arbeit ist, wie die Interpretation des Widerstands durch die Hisbollah zum beherrschenden Projekt wird und sich räumlich manifestiert. Gemeinsam mit dem Forscher und Filmemacher Walid el Houri wird die Künstlerin Ausschnitte aus ihrer Arbeit in einem offenen Werkstattgespräch diskutieren.

Sandra Schäfer beschäftigt sich in ihrer Arbeit mit den Herstellungsprozessen von städtischen und transgeografischen Räumen, Geschichte und Bildpolitiken. Häufig entstehen ihre Arbeiten entlang von Recherchen, in denen sie sich mit Prozessen des Umgangs mit Dokumenten, Bildern und räumlichen Narrativen beschäftigt. Ausstellungen (Auswahl): Traversing the Phantasm, Berlinale Forum Expanded, Akademie der Künste Berlin (2016), global aCtIVISm, Zentrum für Kunst und Medientechnologien (ZKM), Karlsruhe (2013), the shape of truth changes & shapes the truth, Depo, Istanbul (2012), Demonstrationen. Vom Werden normativer Ordnungen, Frankfurter Kunstverein (2012).

Walid el Houri ist Forscher, Journalist und Filmemacher. Er ist Fellow am Institute for Cultural Inquiry in Berlin (ICI Berlin) und Redakteur der Medienplattform Raseef22. El Houri schloss 2012 an der Universität Amsterdam seine Promotion in Medienwissenschaft ab, in der er die Transformation der Medienstrategien der Hisbollah und deren Auffassung von ,Widerstand’ als politische Identität in Libanon untersucht. In seiner jetzigen Forschung beschäftigt er sich mit Protestbewegungen und den neuen Geografien von Krieg und Protest.

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