Rundgang & Performance von Barbara Kapusta

im Kontext von LO(L) – EMBODIED LANGUAGE

Barbara Kapusta, performing As Many Holes and Folds as Can Be, 2019 at Monday Gelato curated by Benedikt Seerieder, Karlsruhe, 2019


Mittwoch, 13. April 2022
Rundgang durch die Ausstellung mit Kuratorin Anna Nowak, 18 Uhr
Performance von Barbara Kapusta, 19 Uhr

Anmeldung unter register@kunsthaushamburg.de


Mit dem Text, der die Animation The Leaking Bodies begleitet, eröffnet Barbara Kapusta ein assoziatives Feld entlang der Spuren des Fließens – Kapitalströme, Rohöltransporte, Trinkwasser, aber auch Körperflüssigkeiten. In dem für eine politische Arbeit ungewöhnlich poetischen Text verknüpft sie eine Fülle von Themen wie Migration, Ausbeutung von Ressourcen, die Wüste als unwirtlichen Ort, die Privatisierung von Wasser, das Vordringen der Menschen in die entlegensten Gebiete bis hin zu Covid-19: „A slimy, slippery mixture on dry, yellow grass and corroding iron. Slowly contaminating every part and cell of our wet and fragile existence.“

„Das Verbinden von Sprache und Text mit Objekten, skulpturalen und animierten Körpern, von Buchstaben mit Zahlen, harten und weichen Stoffen ist charakteristisch für die Arbeit der Künstlerin, die sich in ihren Installationen, Animationen und Lecture-Performances mit der Materialität und sprachlichen Verfasstheit von Körpern befasst.“ – Christa Benzer


Ein zentrales, wiederkehrendes Element in Barbara Kapustas (*1983, lebt und arbeitet in Wien) Praxis ist die Verbindung des Körpers mit Materialität und Sprache. In ihren objekthaften, installativen und filmischen Arbeiten artikulieren fiktive Körper partielle Perspektiven und queere Handlungsmöglichkeiten, um eine universelle, binäre Gesellschaftsordnung zu hinterfragen. Dabei lotet die Künstlerin aktuelle Fragen zum Verhältnis von Körperidentität und einem von Technologie bestimmten Dasein aus. Der Körper wird als ein durchlässiges und verformbares Medium erkennbar, das durch Fragmentierung und Fremdbestimmung bedroht ist, aber zugleich auch ein widerständiges, selbstbestimmtes Potenzial besitzt, sich dem Zugriff von außen in einer technohumanen Welt durch eigene Transformationen zu widersetzen.


Die Gruppenausstellung LO(L) – Embodied Language vereint unterschiedliche künstlerische Ansätze in großformatigen Text-, Sound- und Videoinstallationen und untersucht, wie Sprache, Schrift, Bilder und Töne uns digital in Echtzeit miteinander verbinden und unsere Lebens- und Arbeitswelten durchdringen. Neue Entwicklungen der Informations- und Kommunikationstechnologie und auch die damit einhergehenden Herausforderungen und Chancen werden kritisch diskutiert.

Kuratiert von Anna Nowak