Once in a Blue Moon

60 Jahre Kunsthaus Hamburg

Installationsansichten Once in a Blue Moon, Kunsthaus Hamburg 2023, mit Werken von GRAU, Mariella Mosler und Nicolaas Schmidt
Fotos 1, 4, 5 und 6: Hayo Heye
Fotos 2 und 3: Antje Sauer


Once in a Blue Moon
60 Jahre Kunsthaus Hamburg

7. Oktober – 4. November 2023
Veränderte Öffnungszeiten:
Dienstag – Sonntag, 16 – 22 Uhr
Freitag, 3. November geschlossen
Eintritt frei


Werdet Teil des Musikprogramms: Slot reservieren
Vom 8. Oktober bis zum 1. November wird die Ausstellungshalle des Kunsthauses regelmäßig von 16-22 Uhr zur Open Stage, die jede*r bespielen kann, der*die Lust hat – ob Konzert, DJ-Set oder Playlist. Ein DJ-Setup inkl. CDJs und Plattenspieler sowie ein Mikrofon stehen zur Verfügung, Instrumente können mitgebracht werden. 2-Stunden-Slots werden vorab verbindlich reserviert und per Mail bestätigt. 


Once in a Blue Moon – die titelgebende englische Redewendung verweist auf ein seltenes Ereignis: Wir feiern 60 Jahre Kunsthaus Hamburg. Zeit zur Selbstreflexion, um mit Blick auf die Vergangenheit neue Impulse zu setzen. Auf Initiative regionaler Künstler*innen gegründet, wird es auch zukünftig unsere zentrale Aufgabe sein, ihnen eine einladende, offene und global vernetzende Plattform zu bieten. Diese programmatische Ausrichtung wird in vielschichtiger Verflechtung mit nationalen und internationalen Positionen erweitert.

Das Programm des Jubiläums greift unser Selbstverständnis als partizipativer Ausstellungsort, künstlerische Produktionsstätte sowie kulturpolitische Diskussionsplattform auf. So verwandeln wir die Ausstellungshalle ab dem 7. Oktober dienstags bis sonntags zwischen 16 und 22 Uhr in einen multiauditiven und interaktiven Sozialraum.

Vier immersive Sound-, Licht- und Farbinstallationen, die in der Ausstellungshalle gezeigt werden, bilden eine visuelle und inhaltliche Klammer. Mariella Moslers minimalistische Raumintervention Soft Grid #1 (2023) ist eigens für das Projekt konzipiert. Sie verlängert die Raumachsen des Kunsthauses in das urbane Umfeld. Ihre feierlichen, silbernen Lametta-Girlanden versetzen die Architektur subtil in Bewegung und weisen als kommunikative Netzwerkstruktur weit über diese hinaus. Ganz unmittelbar erweitert eine Soundarbeit von Florian Deeg die Kommunikation nach draußen: In unterschiedlicher Intonation ertönt „Hallo“ an der Fassade des Kunsthauses. Bewusst irritierend spricht der universelle Gruß die zahlreichen Fußgänger*innen an, die das Kunsthaus passieren. Die Skulptur Bonfire (2021) von GRAU setzt den Raum durch eine immersive Lichtperformance in Bewegung. Rund um das Feuer – die Urform menschlicher Erfindungen – entwickelten sich Rituale, Geschichten und Gemeinschaften. Die großformatige Skulptur ist stimmungsprägend und aktiviert die Fähigkeit des Menschen, zu fühlen und Beziehungen zu sich selbst sowie zu anderen Menschen herzustellen. Auch die Videoarbeit 36KFRGB (2013) von Nicolaas Schmidt knüpft symbolisch an Werte an, für die das Kunsthaus Hamburg steht. RGB-Farben durchfluten in einer immensen Vielfalt an Kombinationen die Halle. Die 256 Abstufungen von Rot, Grün und Blau ergeben in dem 42,5-Stunden-Loop Millionen von Farben.

Das zentrale Element des Projekts ist Sound ebenfalls durch einen Blue Moon inspiriert. Der gleichnamige Evergreen-Song von Richard Rodgers und Lorenz Hart wurde vielfach interpretiert, unter anderem von Billie Holiday, Frank Sinatra und Bob Dylan. Damit ist er ein Beispiel für kreative Diskurse: Ideen werden durch verschiedene Künstler*innen aufgegriffen, ergänzt und verändert. Diesen kreativen Prozess aufgreifend ermöglichen wir vier Wochen lang musikalische Partizipation, Austausch und Teilhabe für alle. Ein DJ-Setup und Mikrofon sind den gesamten Zeitraum über für jede*n zugänglich, die Nutzung der Ausstellungshalle als Probe- oder Konzertbühne ist ebenso willkommen. Die online buchbaren 2-Stunden-Slots ergänzt ein diverses, musikalisches Programm. Unterschiedliche Musikrichtungen treffen hier aufeinander – von elektronisch-experimentellen Beiträgen und klassischen DJ-Sets über Gitarren- bis hin zu Rapkonzerten.

Den Abschluss bildet ein Symposium zur Relevanz der Bildenden Kunst in Hamburg, das in Zusammenarbeit mit dem Berufsverband Bildender Künstler*innen (BBK) und Ateliers für die Kunst (AfdK) entsteht. Begleitet von kurzen Impulsvorträge sprechen wir in drei Panels mit Kulturschaffenden und Entscheidungsträger*innen über die Bedeutung von Kunstinstitutionen und kulturintegrierter Stadtentwicklung für eine lebendige Gesellschaft und Kulturszene. Um einen kontinuierlichen Dialog zu ermöglichen, wird eine Veranstaltung dieser Art von nun an jährlich im Kunsthaus stattfinden.


PROGRAMM

Eröffnung
Samstag, 7. Oktober, 18 – 23 Uhr
19 Uhr: Einführung von Anna Nowak (Kunsthaus Hamburg), DG. Reiß (Künstler und ehemaliger Vorsitzender des BBK Hamburg), Inga Wellmann (Behörde für Kultur und Medien Hamburg) & Start Open Decks
20 Uhr: Live-Sampling von Camila Agudelo Mejía
21 Uhr: Konzert am Lagerfeuer von Lena Geue
ab 21:30 Uhr: Open Decks
Musikprogramm kuratiert von: Konstantin Bessonov, Mark Matthes & Simon Roessler

Betriebsausflug BEEK
Samstag, 14. Oktober, 16 – 22 Uhr
Kollektive Improvisation

Exkurs zur Geschichte & Gegenwart des Kunsthauses
Dienstag, 17. Oktober, 18 Uhr

Curated Sound I
Samstag, 21. Oktober, 19 – 2 Uhr
19 Uhr: DJ-Set von Urania (POSSY)
20 Uhr: Konzert von Passepartout Duo (live)
21 Uhr: Konzert von Laure Boer (live)
22 Uhr: DJ-Set von Agrodolce b2b Taxi M. (POSSY)
23 Uhr: Late-Night-Konzert von Der feine Schliv (POSSY) und Slezga (live)
0 Uhr: DJ-Set von Agrodolce b2b Taxi M. (POSSY)
Kuratiert von: Konstantin Bessonov, Mark Matthes & Simon Roessler

Exkurs zur Geschichte & Gegenwart des Kunsthauses
Dienstag, 24. Oktober, 18 Uhr

Meet the team
Dienstag, 24. Oktober, 19–20 Uhr

Curated Sound II
Samstag, 28. Oktober, 16 – 22 Uhr
16 Uhr: DJ-Set von rh-rn (Transmute)
18 Uhr: DJ-Set von Hye-Eun Kim (CHB19)
19:30 Uhr: Live-Set von nthng (Transatlantic, Delsin)
20:30 Uhr: DJ-Set von Recorded Future (Fluid Festival, Transmute)
Kuratiert von: Transmute

Curated Sound III
Dienstag, 31. Oktober, 12 – 22 Uhr
16 Uhr: DJ-Set von Schuu
18 Uhr: Konzert von Mykola Lebed (live)
20 Uhr: DJ-Set von Udda
Kuratiert von: The Gathering Place

Symposium
Samstag, 4. November, 10 – 20 Uhr
11:30 Uhr: Panel I – Zur Bedeutung der Bildenden Kunst in Hamburg
13 Uhr: Interaktives Audiosampling von David Wallraf
14 Uhr: Panel II – Kulturintegrative Stadtentwicklung
16 Uhr: Panel III – Selbstverortung Kunsthaus Hamburg
18 Uhr: Interaktives Audiosampling von David Wallraf

An allen anderen Tagen: 16 – 22 Uhr offenes musikalisches Programm


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