Lesung: Eckhard Rhode & Sarah Khan

Im Rahmen von Exzentrische 80er: Tabea Blumenschein, Hilka Nordhausen, Rabe perplexum und Kompliz*innen aus dem Jetzt

Lesung mit Eckhard Rhode und Sarah Khan
6. April 2023, 19 Uhr

Eintritt frei. 
Um 18 Uhr führen Ergül Cengiz und Burcu Dogramaci durch die Ausstellung. 


Eckhard Rhode liest an diesem Abend sechs von ihm ausgewählte Texte von Hilka Nordhausen und ein Gedicht von Zeitzeuge Michael Kellner (Schneesturm mit Hilka, 1979). Die Texte von Nordhausen sind zwischen 1974 und 1979 erschienen, insbesondere interessiert Rhode das frühe Werk Nordhausen und die darin in besonderer Weise analytische Beschreibung (innerer) Zustände und Empfindungen. Teil der Lesung sind auch eigene Texte von Rhode, die Hilkas Werke – intuitiv von ihm ausgesucht – ergänzen. 

Eckhard Rhode (1959, Oldenburg i.O.) lebt und arbeitet seit 1980 in Hamburg. Er ist 
Schriftsteller, Schauspieler (Klaus Wyborny, Heinz Emigholz und Harald Bergmann) und arbeitet am Theater. Er schreibt und veröffentlicht Gedichte, Texte und Aufsätze zu Literatur und Psychoanalyse. 2018 erhielt er den N.C.Kaser Lyrikpreis.

Sarah Khan liest aus und über die Hamburger Autorin Veranda Spuk. Unter diesem Pseudonym ist sie in den 1980er Jahren genauso schnell von der Bildfläche wieder verschwunden wie sie aufgetaucht war. Frauen in der deutschsprachigen Literatur spielten in diesen Jahren abseits von einigen feministischen Programmreihen kaum eine Rolle. Spuk jedoch war eine Ausnahme. Sie gab sich einen Namen, der die Phantasien der männlichen Kritiker entzündete. Ob Spiegel oder Diedrich Diedrichsen – über ihren Roman Mein Flirt mit einem ganz bestimmten Superstar oder Der heilige Pappkarton im Bettlaken (1982, Suhrkamp) – in einem poppigen Schuber mit einem Pralinenschachtel-Cover erschienen – wurde geschrieben und geschwärmt, während die meisten Zeitgenossinnen ignoriert oder angegriffen wurden. Sie selbst verweigerte jeglichen öffentlichen Kontakt, wollte weder von der Presse noch von ihrem Verlag jemals kontaktiert werden – was zu ihrem Ruhm erheblich beigetragen haben könnte. Bis heute verweigert der Verlag die Herausgabe des Namens. Die Autorin Sarah Khan musste andere Wege gehen um den bürgerlichen Namen von Veranda Spuk aufzudecken. Für Khan ist interessant, was dieses Buch heute noch aussagen kann – über die harten 80er Jahre – in der es diese geheimnisvolle Vorblüte einer Popliteratur gegeben hat, die fast 20 Jahre nach Veranda Spuk einen neuen, kommerzielleren Anlauf genommen hat.

Sarah Khan (1971, Hamburg) hat Romane, Geschichten und Reportagen veröffentlicht, u.a. Wochenendhaus (Mikrotext Verlag, 2019), Das Stammeln der Wahrsagerin (Suhrkamp, 2017), Die Gespenster von Berlin (Suhrkamp, 2009), Dein Film (Rowohlt, 2001), Gogo-Girl (Rowohlt, 1999).


Ausstellung und Katalog werden gefördert durch das Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, das Kulturreferat der Landeshauptstadt München, das Bundesprogramm “Neustart Kultur” der Stiftung Kunstfonds sowie die Spartenoffene Förderung und die bezirklichen Förderfonds der Senatsverwaltung für Kultur und Europa, die Erwin und Gisela von Steiner-Stiftung, die Kulturstiftung der Stadtsparkasse München, die Liebelt-Stiftung Hamburg, das Neustart Kultur-Stipendium der Stiftung Kunstfonds, die Prinzessin Therese von Bayern-Stiftung, die Stiftung IMAI – Inter Media Art Institute, Düsseldorf und den Mondriaan Fund. Mit freundlicher Unterstützung der Monacensia im Hildebrandhaus.