Johannes Willi: Fontänen, 2016; Foto: Hayo Heye
Montag, 04. April 2016, 18 Uhr
Künstlergespräch mit Johannes Willi
Moderation: Franziska Glozer
Humor ist der Türöffner: Am Anfang lacht man, dann entsteht Freiraum. Und darin hat es Platz für Neues.
Johannes Willi – geboren 1982 in Basel, wo er seit dem Abschluss seines Kunststudiums (Basel/Zürich) auch arbeitet und lebt – prägt die Schweizer Kunstszene derzeit mit Unternehmungen, welche die Kunst leicht aber eindrücklich als Spiel mit gesellschaftlichen Selbstverständnissen und Idealen einsetzen. Dabei vertraut er nicht auf Lösungen oder Antworten von oftmals historisch gewachsenen Verhältnissen. Vielmehr tritt die Tätigkeit des „Kunst-Machens“ selbst in den Vordergrund, sowie die Ungehörigkeit oder auch Sinnfälligkeit, die es heißt, als Künstler zu arbeiten.
Zu seinen größeren Projekten der letzten Zeit gehörte z. B: Beethovens Fünfte Sinfonie, für welche er im Auftrag des Lucerne Festivals sowie des Kunstmuseums Luzern ein gesamtes Orchesterintstrumentarium aus Baumarktmaterialen baute und sie den MusikerIrinnen der Lucern Festival Akademie als Instrumente für die Aufführung der Schicksalssymphonie zur Verfügung stellte. Mit seiner letzten Einzelausstellung TREE eröffnete 2015 den neue Ausstellungsraum der Basler Kunsthochschule. Hier füllte er den Raum mit einem bis an die Decke ragenden Baum, der aus den gleichen bunten Schwimmnudeln gebaut war, wie auch seine neuen Skulpturen im Kunsthaus Hamburg. Der Baum galt im hier als Alternative zur Idee des „Wurzelwerks“ aus den 1000 Plateaus von Deleuze/Guttari.
Neben seinen eigenen künstlerischen Arbeiten gründete Willi 2012 die Buchmesse I Never Read, die regelmässig während der ART Basel stattfindet und internationale Kunstbuch- und Kleinverlage präsentiert. Zuletzt gastierte er mit dieser Messe in New York, Tokyo, LA und Mexico.