Hanne Darboven – Schreiben zwischen den Dingen

Vortrag von Petra Lange-Berndt und Dietmar Rübel

Dietmar Rübel, Petra Lange-Berndt & Susanne Liebelt (Hrsg.): Hanne Darboven: Korrespondenz. Briefe/Letters 1967–1975, Köln 2015.

Mittwoch, 1. Juni 2016, 18 Uhr
Hanne Darboven – Schreiben zwischen den Dingen
Vortrag von Petra Lange-Berndt und Dietmar Rübel

Anlässlich der Veröffentlichung der Korrespondenzen Hanne Darbovens aus den Jahren 1967 – 1975  sprechen die Herausgeber über ihre Publikation, die im Verlag der Buchhandlung Walther König aktuell erschienen ist.

Im Jahr 1966 verlegte Hanne Darboven ihren Arbeitsplatz von Hamburg nach New York. Hier vertiefte sie im Austausch mit der internationalen Kunstszene Manhattans die Strategien für ihre auf Notationen und Handgeschriebenem beruhende Arbeitsweise der kommenden Jahrzehnte. In den zwischen 1967 und 1975 von Darboven geführten Briefwechseln lässt sich die Entstehung dieses einmaligen Aufschreibesystems auf faszinierende Weise nachvollziehen. In einem brillianten Essay erläutern die Autoren die Entstehung von Darbovens künstlerischen Konzept im Austausch mit anderen Künstlern. Das mit zahlreichen Faksimiles und Dokumenten versehene Buch enthält eine Chronologie der Jahre 1966 – 1975 sowie eine Enzyklopädie der Briefempfänger und der in der Korrespondenz erwähnten Personen.

Petra Lange-Berndt ist seit Oktober 2015 Professorin für moderne und zeitgenössische Kunst am Kunstgeschichtlichen Seminar der Universität Hamburg; zuvor war sie acht Jahre lang als Lecturer / Reader am Department of History of Art, University College London, tätig. Sie hat zu Tieren und Taxidermie (Animal Art, Präparierte Tiere in der Kunst, 1850-2000, Silke Schreiber 2009), Psychedelia und Intermedia (Sigmar Polke: Wir Kleinbürger! Zeitgenossen und Zeitgenossinnen. Die 1970er, Walther König 2009 / englisch 2011), Materialfragen (Materiality: Documents of Contemporary Art, Whitechapel Gallery / MIT Press, 2015) sowie Konzeptkunst (Hanne Darboven: Korrespondenz, 1967-1975, 10 Bände, Verlag Walther König 2015) publiziert. Ihre gegenwärtige Forschung untersucht zeitgenössische Kollektive sowie alternative Wohnprojekte. Petra Lange-Berndt hat zudem eine Reihe von Ausstellungen kuratiert: Sigmar Polke: Wir Kleinbürger! Zeitgenossen und Zeitgenossinnen. Die 1970er an der Hamburger Kunsthalle (2009-10, mit Dietmar Rübel und Dorothee Böhm), eine Show in drei Teilen, die vom Internationalen Kunstkritikerverband AICA zur Ausstellung des Jahres gekürt wurde; A World of Wild Doubt am Hamburger Kunstverein (2013, mit Dietmar Rübel und Dorothee Böhm, Katalog bei Sternberg Press) und Mark Dion: Die Akademie der Dinge an der Akademie der Künste, dem Albertinum und dem Grünen Gewölbe, Dresden (2014-15, mit Dietmar Rübel, Katalog bei Walther König)

Dietmar Rübel ist seit 2009 Professor für Geschichte und Theorie der Künste an der Hochschule für Bildende Künste Dresden. Schwerpunkte seiner Arbeit bilden die Zusammenhänge von Kunsttheorie und künstlerischer Praxis vom 19. bis zum 21. Jahrhundert, Materialästhetik sowie die Interdependenzen von zeitgenössischer Kunst, Popkultur, Film und Design. Zudem war er Gastkurator am Museum für Angewandte Kunst/Gegenwartskunst in Wien, an der Hamburger Kunsthalle, der Akademie der Künste zu Berlin und den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und ist Autor zahlreicher Aufsätze und Bücher: u.a. Plastizität. Eine Kunstgeschichte des Veränderlichen, München 2012; Lexikon des künstlerischen Materials. Werkstoffe der modernen Kunst von Abfall bis Zinn (mit Monika Wagner und Sebastian Hackenschmidt), München 2010; Die Tücke des Objekts – Vom Umgang mit Dingen (mit Katharina Ferus), Berlin 2009.