Eröffnung

Once in a Blue Moon – 60 Jahre Kunsthaus Hamburg

Fotos: Hayo Heye


Eröffnung
Samstag, 7. Oktober, 18 – 23 Uhr
19 Uhr: Einführung von Anna Nowak (Kunsthaus Hamburg), DG. Reiß (Künstler und ehemaliger Vorsitzender des BBK Hamburg), Inga Wellmann (Behörde für Kultur und Medien Hamburg) & Start Open Decks
20 Uhr: Live-Sampling von Camila Agudelo Mejía
21 Uhr: Konzert am Lagerfeuer von Lena Geue
ab 21:30 Uhr: Open Decks


60 Jahre Kunsthaus Hamburg – Zeit zur Selbstreflexion, um mit Blick auf die Vergangenheit neue Impulse zu setzen. Auf Initiative regionaler Künstler*innen gegründet, wird es auch zukünftig unsere zentrale Aufgabe sein, ihnen eine einladende, offene und global vernetzende Plattform zu bieten. Das Jubiläumsprogramm greift unser Selbstverständnis als partizipativer Ausstellungsort, künstlerische Produktionsstätte sowie kulturpolitische Diskussionsplattform auf.

Vier immersive Licht- und Farbinstallationen bilden eine visuelle und inhaltliche Klammer. Mariella Moslers minimalistische Raumintervention Soft Grid #1 (2023) verlängert die Raumachsen des Kunsthauses in das urbane Umfeld. Ihre feierlichen, silbernen Lametta-Girlanden versetzen die Architektur subtil in Bewegung und weisen als kommunikative Netzwerkstruktur weit über diese hinaus. Bewusst irritierend erweitert die Soundarbeit Hallo (2019) von Florian Deeg die Kommunikation in den Außenraum. Das Bonfire (2021) von GRAU aktiviert die Fähigkeit des Menschen, zu fühlen, sich zu erinnern und mit sich selbst sowie anderen in Beziehung zu treten. Auch die Videoarbeit 36KFRGB (2013) von Nicolaas Schmidt knüpft symbolisch an Werte an, für die das Kunsthaus Hamburg steht. RGB-Farben durchfluten in einer immensen Vielfalt an Kombinationen in einem 42,5-Stunden-Loop die Halle.

Vor dieser Kulisse entsteht ein multiauditiver und interaktiver Sozialraum. Dessen zentrales Element ist Sound. Die titelgebende englische Redewendung once in a blue moon verweist nicht nur auf ein seltenes Ereignis, sondern erinnert auch an den gleichnamigen Evergreen-Song. Vielfach interpretiert, u. a. von Billie Holiday, Frank Sinatra und Bob Dylan, ist er ein Beispiel für kreative Prozesse: Ideen werden künstlerisch aufgegriffen und verändert. Daran anknüpfend ermöglichen wir durch ein frei zugängliches DJ-Setup und die Nutzung der Halle als Probe- oder Konzertbühne vier Wochen lang musikalische Partizipation, Austausch und Teilhabe. Die offenen Slots ergänzt ein diverses, kuratiertes Musikprogramm – von elektronisch-experimentellen Beiträgen und klassischen DJ-Sets über Gitarren- und Rapkonzerte.


Camila Agudelo Mejía ist eine Klangkünstlerin und Gitarristin, die in Düsseldorf und Köln tätig ist. Zurzeit studiert sie an der Robert-Schumann-Hochschule im Studiengang Musik und Medien. Ihre Arbeit konzentriert sich auf Performances und Installationen, die auf Audioanalyse, Improvisation und Raum basieren. Im Kunsthaus transformiert sie von Publikum aufgelegte Schallplatten in ein partizipatives, elektronisches Konzert, indem sie diese sampelt und in einen fraktalen Raumklang zerlegt.

Die Singer-Songwriterin Lena Geue spielt danach ihre Songs zwischen den Licht- und Rauminstallationen in der Halle. Mit ihren Instrumenten Stimme, Gitarre, Synthesizer und Violine erkundet sie am liebsten das „Dazwischen“ in der Musik. Experiment, Improvisation und meandernde Songs zu schreiben, sind derzeit ihre Themen. Ihre neue EP „Trouble“, die auf Kollaboration und Improvisation mit unterschiedlichsten Musiker*innen basiert, wird Ende des Jahres veröffentlicht. Darüber hinaus schreibt und produziert sie Musik für Theater und interdisziplinäre Formate, spielt und singt Solo und in den Bands plastiq, Die The Geues und CAREBENDER.

Das Musikprogramm des Eröffnungsabends ist kuratiert von Konstantin Bessonov, Mark Matthes und Simon Roessler.