Foto: Sebastian Engels
Vortrag von Prof. Dr. Matthias Glaubrecht
Das Ende der Evolution – Der Mensch und das rapide Verschwinden der Artenvielfalt
Donnerstag, 24. Juni 2021, 18 Uhr
[in German language]
Im Rahmen der Ausstellung CARLOS LEÓN ZAMBRANO – Special Effeggs
Moderation: Anna Nowak (Kuratorin der Ausstellung)
Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl von 25 ist eine Anmeldung unter register@kunsthaushamburg.de erforderlich. Außerdem ist ein negativer Corona-Test vorzuweisen.
Um einen reibungslosen Ablauf zu ermöglichen, bitten wir darum, 15 Minuten vor Veranstaltungsbeginn vor Ort zu sein.
Der Mensch ist zum „größten Raubtier“ und zum entscheidenden Evolutionsfaktor geworden, der das gesamte Leben auf unserem Planeten bedroht und damit das Ende der Evolution heraufbeschwört. Mit seiner exponentiell ansteigenden Bevölkerung von bis zu neun oder zehn Milliarden Menschen bis Mitte des Jahrhunderts und dem dadurch bedingten enormen Ressourcenverbrauch wird der Mensch zum stärksten Treiber geologischer und ökologischer Prozesse auf der Erde und manövriert sich und andere Arten in eine düstere Zukunft. Beim größten Artenschwund seit dem Aussterben der Dinosaurier ist der inzwischen meist im Fokus stehende Klimawandel ein Nebenschauplatz angesichts von Bevölkerungszunahme, Ressourcenverknappung und Umweltzerstörung. Vor allem aber die Landnutzungsänderungen durch Landwirtschaft und die Überfischung in den Meeren führen zur „Defaunation“ – zur Entleerung der Tierwelt und einer weltweiten biologischen Tragödie nie gekannten Ausmaßes. Doch es gibt Auswege aus der Artenkrise.
Der Evolutionsbiologe, Biosystematiker und Wissenschaftshistoriker Matthias Glaubrecht ist Professor für Biodiversität der Tiere an der Universität Hamburg, wo er seit 2014 als Wissenschaftlicher Direktor das von ihm mit gegründete Centrum für Naturkunde (CeNak) leitet. Zudem ist er Ko-Direktor der DFG-Kollegforschungsgruppe „Imaginarien der Kraft“ an der Universität Hamburg. Nach Studium und Promotion in Hamburg und Forschungsaufenthalt am Australian Museum in Sydney wurde Glaubrecht 1997 Kurator für Malakozoologie am Museum für Naturkunde in Berlin und 2006 zudem Leiter der Abteilung Forschung. In Berlin wie in Hamburg war er maßgeblich verantwortlich für Konzeption und Umsetzung von vielbesuchten Dauer- und Sonderausstellungen. Glaubrecht ist Autor von etwa 250 fachwissenschaftlichen Publikationen und Herausgeber wissenschaftlicher Journale; er war zudem von 2008 bis 2015 Fachgutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und ist in mehreren Stiftungen und wissenschaftlichen Beiräten engagiert. Überdies schreibt er regelmäßig für Zeitungen und Zeitschriften und hat mehrere mit Preisen ausgezeichnete Sachbücher veröffentlicht, darunter zuletzt „Das Ende der Evolution. Der Mensch und die Vernichtung der Arten“ (C. Bertelsmann 2019; Pantheon 2021) sowie „Eskapaden der Evolution – Von Menschen, Schimpansen und anderen Kapriolen der Natur“ (Hirzel 2021).