Rudolf Lodders-Preis 2015

Foto 1: Denkmalschutzamt Hamburg Bildarchiv, Foto: Jürgen Fischer
Ausstellungsansicht: Hayo Heye

Rudolf Lodders-Preis 2015
zu Gast im Foyer des Kunsthauses Hamburg
24. Februar – 15. März 2015

Das Kunsthaus Hamburg präsentiert in seinem Foyer die für den Rudolf Lodders-Preis 2015 nominierten Architekturentwürfe.

Die Auslobung des Preises richtete sich an Student*innen der Architektur und Denkmalpflege und stellte zur Aufgabe, eine sinnvolle und zeitgemäße Weiterentwicklung des Ensembles des City-Hofs in der Hamburger Innenstadt zu entwerfen. Dabei griff die Rudolf Lodders Stiftung als Auslober des Preises bewusst ein brisantes und aktuelles Beispiel kulturpolitischer Diskussion um Wertmaßstäbe von kulturellem Erbe in Hamburg auf.

Prämiert wurden in diesem Jahr:
Cindy Hoffmeister / Karl Christian Glismann, Henrike Bilz / Ann-Kristin Laack / Tobias Tewes, Davis Willner / Felix Messerschmidt, Marlene Eva Ott, Oskar Alberto Görg, Anna Lena Stoephasius / Jan-Hendrik Lüttjohann

Das unter Denkmalschutz stehende Ensemble des sogenannten City-Hofes mit seinen vier Hochhäusern gehört zu den städtebaulich exponiertesten Beispielen architektonischer Moderne in der Hamburger Nachkriegsgeschichte. Obwohl der City-Hof seit 2013 unter Denkmalschutz steht, gibt es aus Sicht der Senatsverwaltung eine Reihe von Argumenten, die gegen den Erhalt der Häuser in ihrer gegenwärtigen Form sprechen. Die Auslobung des Rudolf Lodders-Preises weist ausdrücklich darauf hin, dass die im Gestus des Internationalen Stils der 1920er und 30er Jahre konzipierten Hochhausscheiben in bewusstem Kontrast sowohl zu der Blockrandbebauung am Wallring wie auch zum kurz nach dem Ersten Weltkrieg entstandenen Kontorhausviertel stehen und vertritt dabei die Position des Erhalts dieses Gebäudeensembles.

Vis à vis zum Objekt der Verhandlung setzten sich die Entwürfe im Kunsthaus jeweils auf unterschiedliche Weise kritisch mit den Fragen des Denkmalschutzes auseinander. Sie zeigen Wege auf, die jenseits einer originalgetreuen Rekonstruktion des ursprünglichen Zustands die Potenziale des Vorhandenen ausschöpft und neue Möglichkeiten aufzeigt, wie verantwortungs- und phantasievoll mit dem Erbe der Vergangenheit umgegangen werden kann. Die Aufgabe der Entwurfsarbeit bestand darin, das markante Stück Großstadtarchitektur, das sich mit dem existierenden Spannungsverhältnis zwischen Hauptbahnhof, Kontorhausviertel, Deichtorplatz und HafenCity kritisch auseinandersetzt, für eine Mischnutzung aus Wohnen, Büros und Gewerbe weiterzuentwickeln.

In dem am 17. März 2015 um 18 Uhr in der Freien Akademie der Künste stattfindenden Symposium moderiert Horst von Bassewitz die Diskussion der Ergebnisse des Rudolf Lodders-Preises 2015. Die jüngste Generation angehender Architekt*innen wird gemeinsam mit Stadtplaner*innen, Denkmalschützer*innen und Behördenvertreter*innen über ihre Ideen von der Zukunft des kulturellen Erbes der Stadt Hamburg diskutieren.

Der Hamburger Architekt Rudolf Lodders (1901 – 1978) ist Namenspatron und Stifter des nach ihm benannten Preises. Die ebenfalls nach ihm benannte Stiftung besteht seit 1980 und unterstützt hilfsbedürftige Künstler*innen und Architekt*innen im Alter, lobt alle drei Jahre den Preis für Architekturstudent*innen aus und engagiert sich für Forschungsprojekte, Dissertationen und Publikationen im Bereich der Architektur und der Denkmalpflege.